Fasten – ein Neubeginn für Körper, Geist und Seele
Über dieses Thema sprach am 02. Februar 2018 Frau Elke Ulsamer, Fastenleiterin und ärztlich geprüfte Gesundheitsberaterin GGB aus Borkum vor ca. 110 Gästen des Gesundheitstreffs Rostock im Gemeindehaus St. Thomas Morus in Evershagen.
Wer noch niemals gefastet hat, ist unsicher und vielleicht voller Vorbehalte. Nur durch Information lässt sich die Angst vor dem Nahrungsverzicht beseitigen.
Fasten ist so alt wie die Menschheit und freiwilliger Nahrungsverzicht. Genetisch ist der Mensch auf Fasten eingestellt. Bei den Naturvölkern gab es immer Perioden des Überflusses – aber auch immer wiederkehrende Nahrungsmittelknappheit. Heute leben wir in der Zivilisation und es gilt, die Speicher des Überflusses zu leeren und vielleicht unser Essverhalten nachhaltig zu ändern. Durch Fasten können wir die Selbstheilungskräfte unseres Körpers aktivieren und den typischen Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht, mangelnde Infekt Abwehr, Gelenkerkrankungen u. ä. vorbeugen. Eiweißdepots werden geleert, Ablagerungen ausgeschieden, das Gewebe entgiftet. Es ist gleichsam der Abbau von allem, was krank macht. Das innere Gleichgewicht kann wiedererlangt werden. Durch die Änderung der Lebensweise werden Kräfte freigesetzt. Die mit dem Fasten verbundene Gewichtsreduktion ist ein angenehmer Nebeneffekt, denn Fasten ist einfacher als jede Diät.
Wer noch keine Fastenerfahrung hat, sollte sich unbedingt eine/n erfahrene/n Fastenleiter/in suchen und sich einer Gruppe anschließen. Zur Vorbereitung der Fastenzeit helfen 3-4 Entlastungstage, in denen nur Obst, Gemüse und Salat gegessen und auf Tiereiweiß verzichtet werden sollte. Rauchen und Kaffeeverzehr sollte deutlich reduziert oder darauf ganz verzichtet werden. Während der Fastenzeit muss reichlich getrunken werden, am besten Leitungswasser oder Kräutertee. Nach einer gründlichen Darmentleerung schaltet der Körper auf „innere Ernährung“ um und hat die Gelegenheit, vieles, was sich in unserem Körper angesammelt und abgelagert hat, wieder abzubauen, einen „Hausputz von innen“ zu machen.
Eine Fastenzeit sollte 1-2 Wochen dauern und kann etwa 1-2 Mal im Jahr durchgeführt werden. Der Ausstieg aus dem Fasten, das sogenannte „Fastenbrechen“ mit den anschließenden Aufbautagen, bringt die eigentliche Ernte des Fastens und muss sehr langsam und sorgfältig gemacht werden. Am 1. Tag darf es nur 1 Apfel sein, am 2. Tag evtl. zwei Äpfel mit einer Möhre, am 3. Tag Salate und Frischkornbrei (kleine Portion), am 4. Tag kann langsam zur vitalstoffreichen Vollwertkost übergegangen werden, wenn man nicht einige Zeit reine Frischkost essen möchte.
Diese Erfahrungen zu sammeln ist ein lohnenswertes Ziel. Der Fastende kann erleben, wie ausgeglichen, zufrieden, unabhängig, offen, kreativ und leistungsfähig er in der Zeit ohne Nahrung ist. Fasten gilt als gute Gelegenheit, mit lästig gewordenen Gewohnheiten wie Rauchen oder übermäßigem Kaffee- oder Alkoholverzehr zu brechen. Meditationen, Wanderungen in der Natur, Bewegung und Ausdauersportarten sind unterstützende Maßnahmen, die unbedingt in eine Fastenzeit eingeplant werden sollten.
Ein Zitat von Dr. Max-Otto Bruker zum Schluss:
„Essen und Trinken Sie nichts, wofür Werbung gemacht wird!“
Manfred Lennarz