Über dieses hochaktuelle Thema hielt Herr Dipl.-Ing. Werner Müller aus Greifswald am 22.09.2014 im Rahmen einer Informationsveranstaltung des Gesundheitstreff Rostock einen vielbeachteten Vortrag über die Risiken des Mobilfunks und über die damit verbundenen potentiellen Gefahren durch elektromagnetische Felder auf Mensch und Umwelt. Wissenschaftler und Ärzte warnen weltweit schon seit vielen Jahren vor den gesundheitlichen Schäden und die mit der Strahlung verbundene drastische Erhöhung der Krebsgefahr. Diese Appelle werden von der Bundesregierung jedoch mit dem Argument der wissenschaftlich nicht nachgewiesen gesundheitlichen Gefährdung verworfen. Erschreckend ist deshalb auch die Diskrepanz zwischen den vom Europarat in seiner Resolution vom 27.05.2011 vorgegebenen Strahlungsgrenzwerten in Höhe von max. 100 (hundert) Mikrowatt/m² und der in Deutschland zugelassenen Höhe von 10.000.000 (zehn Millionen) Mikrowatt/m².
Das Risiko der gesundheitsgefährdenden Strahlung ist bei Kindern besonders hoch. Die Absorption der elektromagnetischen Energie in einem Kinderkopf ist beträchtlich höher als in dem eines Erwachsenen, das Gehirn von Kindern hat eine höhere Leitfähigkeit, es ist kleiner und die Knochen sind dünner. Schon ab 200 Mikrowatt/m² sei ein signifikanter Anstieg von Krebs im Kindesalter erkennbar, dazu kämen Schlafstörungen, verringerte Lern- und Denkfähigkeit, nachlassende Aufmerksamkeit und verstärkt zunehmende Bereitschaft für Epilepsie. Diese Gesundheitsrisiken können im höheren Alter zu Gehirntumoren, Tumoren der Hör- und Eingangsnerven und zur fortschreitenden Demenz führen. Die Zahl der Störungen des zentralen Nervensystems, der Bluterkrankungen und der Störungen des Immunsystems haben bei Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren in letzter Zeit besorgniserregend zugenommen.
Herr Müller sprach bezüglich der Grenzwerte von einer arglistigen Täuschung des Volkes durch die deutsche Regierung, die sich dabei sogar noch auf ein Urteil des BGH berufen kann, das im Jahre 2004 Funkstrahlung als harmlos eingestuft hat. Sein Appell: Jeder ist aufgerufen, sich selbst zu schützen: Handy ausschalten und in der Schule ganz verbieten, WLAN-Netz abschalten, Mikrowelle abschaffen, keine schnurlosen DECT-Telefone nutzen, Baby-Phon nur analog etc. Mit Hilfe eines einfachen Messgerätes können zu Hause die unsichtbaren Strahlungen von anderen Geräten – auch durch die Nachbarwand – geortet werden, die mit Alufolie oder Gaze aus Metall leicht abgedichtet werden können. Der Strahlungswert am Kopfende des Bettes sollte aus gesundheitlichen Gründen 0,0 Mikrowatt/m² keinesfalls überschreiten. Die Diskussion über Möglichkeiten des Selbstschutzes gegen Elektrosmog wollte bei den fast 100 Gästen kein Ende nehmen und ging bis in den späten Abend.
Manfred Lennarz